Am 6. Dezember 2022 fand die Mitgliederversammlung von INTEGRITAS – Verein für lautere Heilmittelwerbung e.V. im Rahmen des 60-jährigen Jubiläums des Vereins statt.
Im ersten Vortrag des öffentlichen Teils der Mitgliederversammlung referierte Dr. Lars Nickel, Unterabteilungsleiter im Bundesministerium für Gesundheit (BMG), über die Änderungen des Heilmittelwerberechts von 2012 bis 2022. Seit der ersten Vereinheitlichung durch die Polizeiordnung auf dem Gebiet des Heilwesens im Jahr 1941 und einem ersten „Gesetz über die Werbung auf dem Gebiet des Heilwesens“ von 1965, das erst seit 2004 den offiziellen Kurztitel „Heilmittelwerbegesetz“ (HWG) führt, hat das HWG zahlreiche Änderungen, Ergänzungen und Anpassungen erfahren. Allein in den letzten zehn Jahren ist es zu Änderungen durch 11 Gesetze gekommen. Die wesentlichen Änderungen lagen in Anpassungen an europäisches Recht, Neuregelungen zu Barrabatten und Boni, dem Werbeverbot für Notfallkontrazeptiva, die Teleshopping- und Fernbehandlungsproblematik sowie der Werbung für Schönheitsoperationen und der Aufhebung des Werbeverbots für Schwangerschaftsabbrüche.
Dr. Nickel betonte in seinem Vortrag die Rolle von eigenständigen Selbstkontrollorganen wie INTEGRITAS, die mit ihrer Arbeit einen wichtigen und wesentlichen Bereich im Wettbewerb abdecken und hierdurch einen wichtigen Beitrag, gerade auch zur Rechtsfortbildung, leisten.
Als Diplom-Informatiker und promovierter Hirnforscher interessiert Dr. Boris Konrad sich sehr dafür, wie Menschen denken und zugleich wie sich das Denken in Zeiten von Digitalisierung, Automatisierung und künstlicher Intelligenz verändert. In seinem Vortrag „Bleiben wir schlauer als die Roboter, die ständig dazulernen?“ gab er zunächst einen Einblick in die Entstehungsgeschichte von Künstlicher Intelligenz. Beeindruckend wurde dem Publikum aufgezeigt, dass man von Künstlicher Intelligenz lernen könne, dass man mit dieser spielen sollen. Dr. Konrad ist der Überzeugung, dass die Künstliche Intelligenz nicht den Menschen ersetzen wird. Warum nicht? Da die Maschine von sich aus keinen Antrieb hat, kein Interesse, etwas zu entscheiden. Extremszenarien konnten bislang verhindert werden. Es gilt beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz, nachzudenken und Grenzen zu wahren. Er wies daraufhin, dass der moderne Fortschritt nicht verhindert werden könne und wir alle angehalten sind, weiterhin von der Künstlichen Intelligenz zu lernen und mit dieser verantwortungsvoll umzugehen.
Des Weiteren hat er das Publikum eindrucksvoll eingebunden und gezeigt, wie man sich Brücken bauen kann, um sich so Dinge besser merken zu können. So hat sich das Plenum anhand verschiedener Begriffe (siehe Foto – Moos kauen → Moskau) in sehr kurzer Zeit die zehn größten Hauptstädte Europas gemerkt.
Zum Abschluss der Mitgliederversammlung lud Herr Pahne bereits jetzt zur 61. Mitgliederversammlung am 12. Dezember 2023 ein.
Präsentation Dr. Lars Nickel – Änderungen des Heilmittelwerberechts 2012-2022 (2,0 MB)
Präsentation Dr. Boris Konrad – Bleiben wir schlauer als die Roboter? (0,2 MB)
